Immer wieder sehe ich Videos über den Soyosource (oder baugleiche) Wechselrichter zur Realisierung einer Nachteinspeisung. Der Aufbau ist dabei sehr einfach und macht auf den ersten Blick mehr Sinn als die Nachteinspeisung, die ich hier vor kurzem vorgestellt hatte: Nachtspeicher mit Hoymiles HM-300 + 24V LiFePo4 Batterie
Hier möchte ich kurz erklären, warum ihr nicht zum Soyosource oder vergleichbaren Wechselrichtern greifen solltet.
Aufbau einer Einspeisung aus einer Batterie |
Wie funktioniert der Soyosource?
Die Soyosource Wechselrichter bekommt ihr vor allem direkt in China und dann auch mit allen Problemen, die bei einem Kauf eines solchen Gerätes auftreten können. Gerade die baugleichen Modelle anderer Marken gibt es aber auch in Deutschland zu kaufen. Solltet ihr so einen Wechselrichter kaufen wollen, würde ich definitiv eher in Deutschland kaufen, da ihr dann mit Garantie doch etwas weniger Diskussionen habt, als über China.Hier wäre z.B. die 500W Variante: https://amzn.to/3Q5SZy2
Und hier die 1200W Variante: https://amzn.to/46AmLRr
Beide gibt es bei Amazon auch sehr oft mit Coupons 5-10% günstiger. Einfach mal beobachten, falls ihr euch dafür entscheiden solltet.
Dieser netzgekoppelte Wechselrichter kann angeschlossen werden an PV Module, aber auch direkt an eine Batterie, um das Hausnetz über die Batterie zu speisen. Und das ohne basteln, direkt an die Anschlüsse. Dadurch wird das Gerät natürlich für viele sehr interessant, da man damit sehr einfach eine Nachteinspeisung bauen kann. Allerdings gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten, was ich im nächsten Abschnitt etwas näher erläutere.
Test des Soyosource 500W
Ich habe mir das Gerät gekauft, weil es mich einfach interessiert hat. Die Berichte im Internet sind da extrem unterschiedlich. Die einen verteufeln das Gerät das Schrott und andere loben es bis in den Himmel, da es genial sein soll.
Um es kurz zu sagen: Meiner Meinung ist es nicht ganz Schrott, aber doch sehr nah dran. Von der Funktion ist der Wechselrichter wirklich super! Alles in einem Gerät, leicht zu bedienen und bringt genau das, was man möchte. Allerdings hatte ich schon starke bedenken, als ich das Gerät das erste mal in der Hand hatte. Es ist erstaunlich leicht. Ich habe es jetzt nicht gewogen, aber gefühlt braucht man drei Soyosource Wechselrichter, um auf das Gewicht eines Hoymiles HM-300 zu kommen. Alles sehr keicht gebaut und macht an der Stelle schon einen sehr "billigen" Eindruck.
Den Wechselrichter in Betrieb zu nehmen ist wirklich sehr einfach. Batterie mit ausreichend dicken Kabeln (>= 6mm²) an den Wechselrichter anschließen und dann den Wechselrichter mit dem beiliegendem AC-Kabel in die Steckdose. Ich habe ihn bei mir in eine Schaltbare Steckdose von Shelly (https://amzn.to/45owpVy) gesteckt, um etwas einfacher die Kontrolle zu behalten. Zusätzlich habe ich noch eine 40A Sicherung (https://amzn.to/46FUOqL) zwischen Batterie und Wechselrichter eingebaut, um auch hier auf Nummer sicher zu gehen.
Danach den Shelly eingeschaltet und.... Es funktioniert! Sehr schnell kommt der Wechselrichter auf die eingestellt Leistung (in meinem Fall ca. 100W). Das geht sogar deutlich schneller als beim Hoymiles. Der Hoymiles regelt langsam hoch und es dauert mindestens 1-2 Minuten, bis er auf 100W ist. Beim Soyosource ging das innerhalb von ca. 10 Sekunden.
Die Leistung wird konstant gehalten und selbst über Stunden gibt es (laut Leitungsmessung des Shelly´s) keine einzige Schankung. Nicht mal im Bereich von 0,1W.
Den Wechselrichter dann einige Nächte genau in dieser Konstellation, ohne Probleme. Über Tag habe ich die Batterie (24V, 100Ah) immer wieder mit PV-Strom aufgeladen. Zu diesem Zeitpunkt war ich doch sehr angetan von dem Gerät!
Nach ein paar Tagen hatte ich die Leistung von 100W dann auf ca. 150W erhöht. Theoretisch soll der Wechselrichter ja 500W abkönnen, was aber wirklich nur theoretisch die maximale Leistung ist. Dann, ca. zwei Wochen später, ist es dann passiert: der Leitungsschutzschalter hat ausgelöst und nichts ging mehr. Schalter wieder reingemacht, Shelly aktiviert und der Wechselrichter hat langsam grün geblinkt. Laut Anleitung deutet das auf einen Fehler auf der AC-Seite hin. Leider genau das Problem was man sehr häufig im Internet findet.
Bedeutung der LED´s |
Was nun? Natürlich erstmal den Verkäufer angeschrieben. Nach einem Tag habe ich Rückmeldung bekommen, allerdings ohne groß auf das Problem einzugehen, sondern man hat mir direkt angeboten ein paar MOSFET´s als Ersatzteile zu schicken (also Transistoren). Ich sollte das Gerät aufschrauben und dann die verbauten Transistoren auslöten und die neuen einlöten. Ich muss sagen, sowas habe ich vorher noch nicht erlebt! Der Kunde soll selbst an einem Gerät Teile einlöten, welches an 230V angeschlossen wird? Wahnsinn!
Auch wenn ich das technisch natürlich hinbekommen würde, habe ich das erstmal abgelehnt und auf einen kompletten Austausch bestanden. Nach einigem hin und her wurde mir dann angeboten, dass der Verkäufer mir die komplette Platine schickt und ich diese einbauen soll. Das ist zwar deutlich besser als zu löten, allerdings auch nicht zufriedenstellend gewesen. Außerdem wäre der Versand eines kompletten Gerätes sicherlich nicht aufwendiger und teurer für den Verkäufer als nur die Platine. Von daher sehr seltsam... Auch dies habe ich dann aber abgelehnt und der Verkäufer war nicht wirklich bereit, einen kompletten Austausch zu liefern, oder auch einfach einen Rücksendeschein zur verfügung zu stellen, damit ich mein Geld wieder bekomme. Das ganze hat sich dann auch über mehrere Wochen hingezogen und die Antwortzeiten des Verkäufers wurden immer länger. Ich habe mich dann an den Amazon Kundenservice gewendet und das Problem konnte dann sehr schnell gelöst werden, bzw. habe ich zumindest mein Geld sehr schnell wieder bekommen. Der Verkäufer hat sich nicht mehr dazu geäußert, was dazu geführt hat, dass ich das defekte Gerät immer noch hier liegen habe. Funktionsunfähig und auch ohne Ersatzteile, aber ich musste es nicht zurückschicken. Vielleicht kann ich es mir irgendwann nochmal im Detail anschauen und dann doch versuchen zu reparieren.
Mir ist nicht ganz klar, was an dem Soyosource "besser" wäre als z.B. bei einem Hoymiles. Zugegeben, die Bauform erscheint für eine Nachteinspeisung kompakter (die Hoymiles sind ja dazu ausgelegt am Dach unter ein Panel geschraubt zu werden) - von der Funktionsweise her, sind sie aber quasi ident.
AntwortenLöschenPreislich sind die Hoymiles einen Tick teurer - dafür aber auch robuster und z.B. über die Dtu regelbar.